In Meridian 4+5/2019 wurden in zwei aufeinander folgenden Artikeln auf das Für und Wider der Anwendung der Ein-Sechstel-Regel eingegangen. Die divergierenden Standpunkte beider Astrologen zu diesem Thema betreffen nach meiner Auffassung primär das ungelöste Häuserproblem in der Astrologie. Zur Veranschaulichung dieses Problems ist es jetzt nicht nötig bis zum Polarkreis zu gehen – über dem 66. nördlichen Breitengrad gibt es auch noch Städte! –, wenn zu bestimmten Tageszeiten das MC auf den AC oder DC fällt und das Horoskop nur noch aus sechs großen Häusern besteht. Es reicht schon aus, z. B. einen Blick auf das Horoskop des bekannten erfolgreichen Tennisspielers Björn Borg aus Stockholm (Breite: 59°20′ N) zu werfen! (Eine Analyse seines Horoskops befindet sich in meiner Studie Horoskope von 21 weltbesten Tennisspieler/innen.)
Im Horoskop nach Placidus (links) hat z.B. das 10. Haus nur noch die Größe von 13°. Ein Planet knapp über 2° vor dem 11. Haus würde nach der Ein-Sechstel-Regel ins 11. Haus gedeutet. Das 7. Haus hat jedoch die Größe von 80°. Ein Planet knapp über 13° vor dem 8. Haus würde darin noch in das 8. Haus gedeutet. Der Regelbereich vor dem 8. Haus nimmt also schon die Größe eines anderen Hauses ein. Zudem befindet sich das 8. Haus fast exakt am Ort des 10. Hauses nach Vehlow. (Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.) Welchen Sinn würde jetzt die Ein-Sechstel-Regel noch ergeben? Die Verwendung einer weiteren Achse – MC/IC als Spitze des 10. und 4. Hauses – bei den inäqualen Häusereinteilungen (Porphyrius, Campanus, Regiomontanus, Placidus, Koch u. w.) kann, je nach Breitengrad des Geburtsortes und der Tageszeit der Geburt, zu einer völligen Verzerrung bis zum Verlust von Häusern führen. – Es zeigt sich ein irreales Gebilde.
Die unterschiedlichen inäqualen Häusersysteme stellen auch keine homogenen dynamischen Schwingungsfelder bzw. Kraftfelder mehr dar, sondern nur noch abstrakte spekulative, mathematische Einteilungen der Häuser nach bestimmten räumlichen oder zeitlichen Kriterien. Sie stehen dadurch nicht mehr in Analogie und Korrelation zu den Zeichen und Planetenfeldern.
Rechts das Horoskop mit antikem Häusersystem (von J. Vehlow wiederentdeckt) analog den Planetenfeldern. Darin löst sich die Ein-Sechstel-Regel vor dem AC auf, weil das 1. Haus 15° vor dem AC beginnt und von der Mitte eines Hauses (Zeichens, Planetenfeldes) die stärkste eindeutigste Wirkung ausgeht. (Bei den homogenen antiken Häusern, Zeichen und Planetenfeldern handelt es sich um Schwingungsfelder, welche in Analogie und Korrelation zueinander stehen.) Die oszillierende harmonische Schwingung geht bei den antiken Häusern vom AC aus – bezogen nur auf die Ekliptik.
In meiner Studie „Das Häuserproblem in der Astrologie aus der Weltsicht der Quantenphysik“ bin ich auf diese Problematik tief eingegangen. Dazu bezog ich auch die Erkenntnisse der Quantenphysik mit ein: Die Welt ist Schwingung – im Makrokosmos wie im Mikrokosmos. Laut der Quantenphysik bestehen alle Materie und Energie in ihren kleinsten Einheiten aus Teilchen und Schwingungen und wir sind ein Teil davon.
Das Bellsche Theorem besagt, dass kein Modell die Realität erklären kann, wenn es nicht reale, aber unsichtbare Kraftfelder enthält, die synchron oder zumindest mit Überlichtgeschwindigkeit Reaktionen koordinieren können. John Stewart Bell (nordirischer Physiker).
M. Prantl, dessen Buch „Astrologie als Tiefenpsychologie und Seelenheilkunde“ als Grundlage meiner Forschungen dient, bezeichnet das Geburtsbild als Schwingungsgebilde von übersinnlichen Kräften. Es besteht u. a. aus den gleichzahligen und gleichgroßen homogenen Schwingungsfeldern (Zeichen, Häuser, Planetenfelder, alle 30° groß). Diese Kraftfelder bzw. Schwingungsfelder weisen einen Höhepunkt auf (Zeichenmitte, Häusermitte, Mitte eines Planetenfeldes – höchste Amplitude) von dem die stärkste, eindeutigste Wirkung ausgeht und bilden Grenzen (Wendepunkte, Umpolstellen, Ende oder Anfang eines Zeichens, Hauses, Planetenfeldes) – schwächster Punkt eines Kraftfeldes. Die Planetenfelder (Aspekte) und die antiken Häuser (AC-Felder) sind in ihrer Struktur identisch. Der Planet steht in der Mitte des ersten Planetenfeldes (±15°) und der AC in der Mitte des 1. Hauses (±15°). Steht z. B. die Sonne gradgenau am AC, stimmen die antiken Häuser mit den gleichzahligen Sonnenfeldern deckungsgleich überein. – Ein Planet im 9. Haus (240°±15°) steht somit auch im 9. Sonnenfeld (im Trigon zum AC und zur Sonne) – der AC und Planet am AC stehen hingegen im 5. Feld (120°±15°) des Planeten aus dem 9. Haus. Planeten im 9. und 5. Haus stehen im Trigon zum AC. (Anm.: Die Sonnenfelder wurden ebenfalls von J. Vehlow wiederentdeckt und erfolgreich angewandt.) Die Bedeutung der Planetenfelder entspricht den gleichzahligen Zeichen und Häusern, nur gehen sie von einer bestimmten Planetenkraft aus und haben eine dementsprechende Auswirkung.
Bei den inäqualen Häusereinteilungen zeigen sich, aufgrund ihrer Verzerrungen, hingegen keine analogen Übereinstimmungen mehr zwischen den gleichzahligen Häusern und den Planetenfeldern. Ein Planet im 9. oder 8. Haus kann z. B. auch im Quadrataspekt (90°±15°) zum AC stehen. Die natürliche Struktur dieser Kraftfelder – analog den Planetenfeldern – wurde bei den mathematischen Spekulationen der inäqualen Häusereinteilungen nicht mehr berücksichtigt.
„Die einfache Natur kennt keine Spekulationen und Sprünge“ schrieb dazu Erich Wiesel am Ende seiner Untersuchung der verschiedenen Häusermethoden – Das astrologische Häuser-Problem (1930). In meiner Häuserstudie habe ich mehrere Gruppenvergleiche nach Placidus und Vehlow aufgeführt. Ein Beispiel dazu: Die herausragenden Mondergebnisse nach Gauquelin in einer Gruppe von 1929 Kunst-Malern/innen fallen hierin exakt in die Häuser 1 (184) und 10 (182) nach Vehlow – und zudem das höchste Venusergebnis (190) im 10. Haus. Dazu der Neptun im 7. Haus (191) neben dem 6. Haus. Bemerkenswert: Die geringsten Mondwerte darin im 4. Haus (135) und benachbartem 9. Haus (137). Der Schweizer Mathematiker Dr. Rüdiger Plantiko hat einen offiziellen Signifikanztest durchgeführt. Die Hypothese lautet: Bei Kunstmalern sind die „Abstandswerte“ von Mond, Venus und Neptun zu den beiden Kontrollgruppen Merkur, Mars, Saturn und Sonne, Jupiter, Uranus in den Eckhäusern 1, 7 und 10 überzufällig hoch, wenn man mit dem Vehlowschen Häusersystem rechnet. Der Signifikanztest nach Vehlow verlief erfolgreich im Gegensatz zu Placidus und Koch. Er wurde in der Zeitschrift für Anomalistik (ZfA) Band 9 (2009) veröffentlicht. Die Ergebnisse in weiteren Vergleichsgruppen mit 89 Kardinälen (Höchstwerte von Neptun in 1 und 10) und 48 weltbesten Tennisspieler/innen (Höchstwerte von Pluto in 1, 10 und 12) darin, dürften manche noch mehr überraschen.
Mittlerweile kommen weitere Studien hinzu: In einer Gruppe von 131 weltbesten Spitzensportlern ragt der Pluto in den Häusern 1 (20), 10 (21) und 12 (21) heraus. In den benachbarten Häusern 9 (8) und 11 (10) fällt er hingegen unter dem VGW von 10,9.) Alle vier Sportlerplaneten Sonne, Mars, Uranus und Pluto zusammen, erzielen ihre Gesamthöchstwerte in den Häusern 1 (59), 10 (59) und 12 (59) mit deutlichen Abständen zu den anderen Häusern (VGW 43,7). In Sportlergruppen ragt auch das 12. Haus heraus – erstaunliche Übereinstimmung mit dem Marseffekt nach Gauquelin. Der AC im 2. Feld der Sportlerplaneten aus dem 12. Haus verfügt über deren geballte Kräfte und wird von ihnen aus dem Hintergrund geformt und bestimmt. Steht dazu noch ein weiterer Sportlerplanet im 1. Haus, so kann er ebenfalls im 2. Feld dieser Planeten stehen und profitiert von seiner geballten Kraft (kämpferische Verstärkungseffekte).
In meinen Studien zeigt sich die Dominanz der Planeten in den Häusern 1 und 10 (und 12) nach Vehlow. Sie fallen exakt in die signifikanten Sektoren nach Gauquelin. Sie können (unbemerkt!) letztlich nur der wahre Grund seiner Entdeckungen sein! In Analogie und Korrelation (und Kompensation) tritt diese erstaunliche Dominanz gleichsam in den Planetenfeldern 1 und 10 (und 12) auf.
Es ist jetzt aber nicht nötig, an dieser Stelle noch tiefer darauf einzugehen. Alle interessierten Leser/ innen können in meinem Cloudspeicher auf meine Studien zugreifen und sie herunterladen.
Ergänzend zu diesem Thema, zitiere ich einige bemerkenswerte Ausschnitte aus dem Buch von Dr. med. Bodo Brischke „Astrologie kein zählebiger Irrtum der Menschheit“
Zur Problematik der Anwendung verschiedener Häusersysteme schreibt er u. a.: …Noch bevor Vehlow etwas veröffentlicht hatte, schrieb Alan Leo bereits in Bd. III seiner Astrologischen Werke, dass man nach seiner Erfahrung den Wirkungsbereich des Aszendenten noch etwa 15° über den Horizont rechnen kann und dass ein Planet, der sich 10° – 12° oberhalb des Aszendenten befindet, noch als zum ersten Haus gehörig zu betrachten ist. Aus heutiger Sicht kann man dazu nur bemerken, dass diese Feststellung von Leo das bestätigt, was Vehlow als äquale Häuserteilung erprobt einführte.
Ergänzend zu diesem Thema, zitiere ich einige bemerkenswerte Ausschnitte aus dem Buch von Dr. med. Bodo Brischke „Astrologie kein zählebiger Irrtum der Menschheit“
Zur Problematik der Anwendung verschiedener Häusersysteme schreibt er u. a.: …Noch bevor Vehlow etwas veröffentlicht hatte, schrieb Alan Leo bereits in Bd. III seiner Astrologischen Werke, dass man nach seiner Erfahrung den Wirkungsbereich des Aszendenten noch etwa 15° über den Horizont rechnen kann und dass ein Planet, der sich 10° – 12° oberhalb des Aszendenten befindet, noch als zum ersten Haus gehörig zu betrachten ist. Aus heutiger Sicht kann man dazu nur bemerken, dass diese Feststellung von Leo das bestätigt, was Vehlow als äquale Häuserteilung erprobt einführte.
Unabhängig davon weist Herbert Freiherr von Klöckler, Mediziner und Arzt, der Astrologie vor allem als Erfahrungswissenschaft verstand, in seinem Kursus der Astrologie Bd. II darauf hin, dass für ihn das neunte Feld fast Eckhauscharakter habe und die französischen Astrologen ihm die Bedeutung für den Beruf schlechthin geben. Dazu ist folgendes zu bemerken: Befindet sich das MC in einem Horoskop mehr östlich, das heißt etwa 60° vom AC entfernt, so entspricht der rechte Bereich nach inäqualer Manier dem neunten, nach äqualer Manier (Vehlow) aber dem zehnten Haus. Somit könnte das Ergebnis dieser äqualen Häuserteilung ungewollt durchaus eine plausible Erklärung für das von Klöckler Beobachtete abgeben. (R. M.: In meiner Studie „Horoskope von 15 Kardinälen“ steht der Neptun 14x im dominanten 10. Haus (Vehlow); nach Placidus steht er 12x im 9. Haus und 1x im 8. Haus. In Studie „20 Horoskope von Sängern… Neptun 19x im 10. Haus (Vehlow); nach Placidus 16x im 9. und 3x im 8. Haus.)
Die statistischen Ergebnisse von M. und F. Gauquelin belegen, dass bestimmte Planeten bei ausgewählten Berufsgruppen sich häufiger im Aufgang oder in der Kulmination befinden. Enttäuschung und eine gewisse Frustration bestand darüber, dass sich ein Teil der Planeten kurz nach dem Aufgang und somit über dem AC, also nach der inäqualen Manier im zwölften Haus befanden.
Ein weiterer Teil sich ebenfalls erst kurz nach der Kulmination zeigte. Bei angewandter „antiker Manier“ jedoch kein negatives Teilergebnis, da sich das bedeutsame erste Eckhaus bis zu 15° über den AC erstreckt und bei östlich liegendem MC das wichtige zehnte Eckhaus immer den mittleren Bereich besetzt. (R. M.: siehe Studie „131 weltbeste Spitzensportler/innen“ Seite 95 bis 97.)
In der neueren Literatur gibt Brigitte Hamann in ihrem Buch: „Ihr Lebensziel“ an, dass kulminierende Planeten, die im Quadrat zur AC/DC-Achse stehen, sich in Analogie zum Medium Coeli befinden. Daher sind sie als berufsbezogene Faktoren zu bewerten, auch wenn sie nicht im zehnten Haus platziert sind. Planeten im unteren Horoskopbereich im Quadrat zur AC/DC – Achse werden analog zur IC-Achse gedeutet und somit auf das vierte Haus bezogen, auch wenn sie sich nicht in ihm befinden. Hingegen stehen bei der Anwendung der äqualen Manier nach Vehlow sämtliche Planeten, die sich im Quadrat zur AC/DC-Achse befinden, von vorn herein ausschließlich nur im zehnten oder vierten Haus, womit der Bezug zur MC-bzw. zur IC-Achse von Beginn an gegeben ist.
In seiner Veröffentlichung „Das astrologische Häuserproblem. Eine kritische Betrachtung über 14 Häuserberechnungen“ verglich der Astrologe Erich Wiesel 1930 vierzehn ihm zu seiner Zeit bekannte Häuserteilungen. Zunächst hatte er selbst nach der Methode des Placidus gearbeitet. Er schrieb hierzu: „Als ich vor bald einem Jahrzehnt mit meinen astrologischen Studien begann, (…) fiel mir als logisch und natürlich Denkendem bald auf, dass, ganz abgesehen von dem schematischen Prognosematerial, auch in der so viel umstrittenen Häuserfrage etwas nicht stimmen konnte“. Er führte weiter aus: „Unser Bestreben muss darin liegen, eine Methode zu finden, die der Natur am nächsten kommt, die sich auf einfachen, logischen und natürlichen Verhältnissen aufbaut und alles Umständliche, Komplizierte, Verzerrte und Unnatürliche unterlässt“. Er verglich die unterschiedlichen Häusersysteme zuerst mit Hilfe der Daten in seinem Verwandtenkreis, etwas später auf bekannte Persönlichkeiten beziehend. Die Überprüfung seiner arbeitsaufwendigen Studien ergab, dass die äquale Manier der antiken Häuserteilung eindeutig die besten, d. h. die am meisten adäquaten Ergebnisse in Bezug auf Deutung und Prognostik aufweist. Damit wurde das natürliche Mittenprinzip der Häuserteilung abermals bestätigt. Bodo Brischke hat in seinem Buch hochinteressante Erfahrungen von bekannten Astrologen(in), wiedergegeben, welche insbesondere die herausragende Wirkung des 1. und 10. Hauses des antiken Häusersystems (Vehlow) auf andere Weise bestätigen.
Weiter fährt er fort:
…Von diesem Tatbestand abgesehen, bestehen triftige Argumente für die Anwendung eines äqualen, nämlich des „antiken Häusersystems. Dem entspricht in aller Kürze ohne Anspruch auf Vollständigkeit das Folgende:
• Die äqualen Häuser sind in ihrer Gesamtheit ausschließlich nur auf die Ekliptik bezogen, d. h. auf die Umlaufbahn aller Planeten, nicht aber auf die berechneten Parallelkreise zum Äquator. Denn astrologisch bedeutsam ist immer das, was direkt oder indirekt im Zusammenhang mit der Ekliptik steht, nicht aber jenes, was auf den Äquator bezogen wird.
• In polnahen Geburtsorten, wo das MC sowohl östlich oder auch westlich fast auf der Horizontachse zu liegen kommt, lassen sich nach der äqualen Manier völlig normale Horoskopaufrisse erstellen, die sich somit nach den Regeln der Deutung interpretieren lassen.
• Daß immer die Mitten am stärksten wirken, belegen neben den erwähnten Tierkreiszeichen sowohl die Orben einer Winkelanblickung im Horoskop als auch die Progressionen, Direktionen und Transite mit ihren Begriffen Applikation, Exaktheit und Separation analog den Begriffen Beginn, Höhepunkt und Ende.
• Die verschiedenen Häuserteilungen nach inäqualer Manier sind das Ergebnis komplizierter Mathematischer Berechnungen, für die Erklärungen, aber keine Begründungen, dass es nur so, jedoch nicht anders geht, vorliegen. Hingegen ist dem äqualen Horoskop eine symmetrische Struktur eigen, wie man sie auch weitgehend in der Natur vorfindet, und sie erweist sich als unkomplizierter in der Handhabung und Auswertung. (Ende der Auszüge).
In Meridian 2/1982 gibt Reinhold Ebertin in einem Beitrag über die „Häusermethode nach Vehlow“ die Ausführungen von Johannes Vehlow (1932 in Erfurt) in Kurzfassungen wieder:
U. a.: Nirgendwo fand ich in alten Büchern Hinweise auf diesen Sonnenkreis, bis ich auf die kabbalistische Astrologie stieß, die ausschließlich mit diesem Sonnenkreis arbeitet. ……Herr Vehlow demonstrierte seine sehr spannenden Ausführungen an vielen klaren Zeichnungen und Bildern, so auch an alten Ausgrabungen, wie der Tabula Bianchini – einer Marmortafel vom Aventin in Rom mit Tierkreiszeichen und Planetengöttern – und einem alten japanischen Papiergemälde mit der gleichen Häusereinteilung.
Welche Bedeutung kommt jetzt dem MC und IC wirklich zu?
Über die Zenit/Nadir-Achse (MC und IC) schreibt Max Prantl:
„In den inäqualen Häusereinteilungen ist die Mittagsstellung der Sonne, der Zenit, die Spitze des zehnten Hauses, ihre Mitternachtsstellung, der Nadir (genau gegenüberliegend dem Zenit, in demselben Grad des Gegenzeichens) die Spitze des vierten Hauses. In der äqualen Einteilung, die ausschließlich vom Aszendenten bestimmt wird, haben die beiden Punkte nichts mit den Häusermitten zu tun. Sie brauchen auch nicht in das zehnte und vierte Haus zu fallen. Der Zenit bedeutet – im Gegensatz zum zehnten Haus, das die persönliche Anstrengung und Einstellung erkennen lässt – die objektive Stellung in der Welt, gekennzeichnet durch das Tierkreiszeichen und Haus, in denen er steht, und durch seine Planetenverbindungen. (Beachtet- oder Nichtbeachtetwerden, Aufstieg, Abstieg in der allgemeinen Geltung, Sturz, oft weitgehend unabhängig von der tatsächlichen, persönlichen Anstrengung und Einstellung).
Der Nadir bedeutet die Herkunft, vor allem das körperliche und irdisch-seelische Erbgut, das ‚Ahnenerbe‘, erkennbar aus Tierkreiszeichen und Haus, in denen der Nadir steht, und aus seinen Planetenverbindungen.“
Zur Bestätigung der Ein-Sechstel-Regel wurden vom Astrologen des 2. Artikels in Meridian drei interessante Horoskopbeispiele ausgewählt. (Das MC steht darin im 10. Haus, bedingt durch die Aufgangszeichen Löwe und Jungfrau.)
Nach der Ein-Sechstel-Regel deutet er bei D. Trump den Mars vom 12. Haus ins 1. Haus und bei dem bekannten Erfinder Artur Fischer den Uranus vom 5. Haus ins 6. Haus. Als Vergleich zu Trump für einen Mars im 12. Haus hat er das Horoskop der Pazifistin E. G. Balch gewählt. Nach Vehlow fällt bei Trump der Mars fast mittig ins 1. Haus und bei Fischer der Uranus fast mittig ins 6. Haus (stärkste Wirkung, genauer Aspekt zum AC). Bei E. Balch steht nicht nur der Mars – Herrscher über Neptun im 9. Haus und über Saturn und das 4. Haus (Krebshaus, Schutz und Sicherheit des Lebens …) – im 12. Haus in Krebs, sondern auch der Uranus (Herrscher über Jupiter und Mond in Wassermann im 7. Haus). Opferbereiter kämpferischer Einsatz im Sinne von Schutz- und Sicherheitsbestrebungen für Heim, Heimat, Volk – Mars/Uranus kämpferisch betont im 7. Feld der Geburtsherrscherin Sonne. Jupiter, Herrscher über Venus und Merkur in Schütze, im 1. Mondfeld (Konjunktion). Beide stehen im 2. Sonnenfeld (die geballte Leuchtkraft … der Sonne strömt ihnen zu), im 8. Marsfeld, im 10. Plutofeld, im 11. Neptunfeld und im 7. Haus – Ausdehnung, Ausweitung in die Welt, empfänglich und beindruckbar durch DU-Beziehungen. Alle Herrscherbeziehungen enden zudem in der Rezeption (Resonanzschwingung) zwischen Mond/Jupiter im 7. Haus und Uranus im 12. Haus – Schwerpunktthema in ihrem Horoskop. Das große Quadrat von AC, Saturn, Mond/Jupiter, Pluto in den Eckhäusern, in Analogie zu den Kardinalzeichen, hatte sie stark gefordert – jeder Planet und AC in 10.,
7. und 4. Feldern.
Im Horoskop von Donald Trump stehen alle anteiligen Geburtsherrscher des 1. Hauses – Sonne (Löwe), Merkur und Saturn (Jungfrau) – in dominanten Stellungen. Das zeigt sich auch im Ausdruck seiner Persönlichkeit. Sonne, Herrscherin über Mars und Pluto, im 10. Neptunfeld; Merkur, Herrscher zudem über Sonne/Uranus und anteilig über das 10. Haus in Zwillinge (höchste Anstrengung, höchstes Ringen…), steht enorm dominant im 10. Neptun-Jupiterfeld (Twitter); Saturn/Venus – Venus, Herrscherin über Jupiter in Waage und anteilig über das 10. Haus in Stier – stehen beide dominant im 10. Jupiterfeld, im höchsten Feld der Ausdehnung, Weite. Neptun (Empathie, Erlösungskraft, Einigungskraft aller Ebenen der Welt …) im eingeschränkten 4. Sonnen-Merkurfeld und Jupiter (Führungs- und Entwicklungskraft, Weitsicht, Kraft der Vernunft, des inneren Empfindens für die Wahrheit …) im 4. Merkur-Saturn-Venusfeld kommen nach Art dieser beherrschenden Planetenkräfte nur noch wenig zur Wirkung – abhängig auch von der geistigen Entwicklungsstufe eines Menschen. (Quadrataspekte weisen immer auf ein Ungleichgewicht (Dominanz und Einschränkung) von Kräften hin – 10. und 4. Feld.) Sonne/Uranus im 11. Haus große Anhängerschaft…) – Uranus anteiliger Herrscher über das 7. Haus in Wassermann – stehen ausnahmslos in den gewichtigen Feldern 7 bis 12 aller anderen Planeten. Sie sind tonangebend. Uranus schon unter großem, anteiligem Einfluss des 10. Hauses – das 1. Uranusfeld (± 15°) ragt 12° ins 10. Haus hinein – im 1. Feld der dominanten Geburtsherrscherin Sonne, ist ein Indiz für sein unberechenbares, eigenwilliges Verhalten. Da es sich bei dem 2. Planetenfeld ebenfalls um ein gewichtiges Feld handelt, stehen auch Merkur, Saturn und Venus ausnahmslos in gewichtigen Feldern. Von diesen Planeten geht die stärkste Dominanz darin aus. Diese Konstellationen führten zu einem übersteigerten Sicherheitsdenken (Merkur, Saturn) und Abgrenzungsstreben (Saturn/Venus) – alle dominant im Kollektivzeichen Krebs und im 2. Sonnen-Uranusfeld. Er sieht sich als Retter der Nation. Vom Mond, Herrscher der Planeten in Krebs, in Schütze und 5. Haus, betont im 7. Sonnen-Uranusfeld (gegenseitige Herausforderung…), geht ebenfalls eine enorme Wirkung aus. Die geballten Kräfte von Saturn, Venus und Pluto strömen dem Mars und AC zu (im 2. Feld dieser Planeten) – seine kämpferische Persönlichkeit (AC/Mars) wird nach Art dieser dominanten Kräfte aus dem Hintergrund (im 12. Haus und 12. Marsfeld) geformt und bestimmt.
Im Horoskop von A. Fischer steht der Uranus im eigenen Zeichen Wassermann stark betont im 7. Jupiter-Saturnfeld. Die Erkenntniskraft, geistige Sprengkraft … steht der Jupiterkraft (Entwicklungskraft, Weitsicht, Inspiration, Begabung …) und Saturnkraft (Bindungskraft, Tragkraft, Beharrlichkeit …) in einer ständigen Herausforderung und einem Austausch der Kräfte gegenüber. Der Saturn als Geburtsherrscher im eigenen Zeichen Jungfrau, unter hälftigem Einfluss des 1. Hauses, wägt den Nutzen seiner Erfindungen klar ab. Insgesamt fruchtbare Konstellationen. Interessant im Vergleich mit Trump:
In seinem Horoskop steht der Jupiter in Löwe und im 12. Haus (12. Haus in Analogie zum Jupiterzeichen Fische) in den gewichtigen Feldern 7 bis 12 und 1 und 2 von 8 Planeten. Von Jupiter in Konjunktion mit Neptun – beide Herrscher über das 7. Haus in Fische – gehen enorme Inspirationen aus. Pluto, Mitherrscher des 7. Hauses und anteiliger Geburtsherrscher (Waage) und Herrscher über Mars und Venus, steht dominant im 10. Haus und in den gewichtigen Feldern von 7 Planeten, u. a. im 10. Marsfeld und 7. Sonnenfeld. Enorme Verwandlungs- und Auflösungskräfte kommen darin zum Vorschein. Bemerkenswert auch: Der Mond, Herrscher über den dominanten Pluto in Krebs, in Stier (Erhöhung), im 10. Neptunfeld, lässt nach Art des Neptun (geheimnisvoll, weitreichend …) eine enorme Fantasie, Vorstellungskraft … erkennen, welche durch Jupiter und Saturn in vernunftbetonte und realistische Bahnen geleitet werden (Mond im 9. Jupiter-Saturnfeld – freie Entwicklung nach Art dieser Kräfte) und zudem durch das 5. Sonnenfeld (strahlende Entfaltung nach Art der Sonnenkraft) aus dem Steinbockzeichen. Der Mond im 3. Uranusfeld: Fantasie, Vorstellungsvermögen … bilden einen Verkehrsknotenpunkt, einen Mittelpunkt von Beziehungen und Verbindungen im Sinne der Erkenntniskraft und Sprengkraft des Uranus. Der Uranus im 11. Mondfeld erhält die verschenkende Liebe der Mondkraft bzw. auch von solcherart geprägten Menschen (Freundschaftsaspekt, Sextil).
Ich bin hier kurz auf einige wesentliche Konstellationen der drei Horoskope eingegangen.
Zusammenfassung
Mit Anwendung des antiken Häusersystems löst sich die Ein-Sechstel-Regel auf. Die genannten Planeten in den Horoskopen von D. Trump und Artur Fischer fallen darin fast mittig in die gedeuteten Häuser. In meinen Studien bestätigen die Häuser 1 und 10 (und 12) nach Vehlow die Forschungsergebnisse der Gauquelins mit einer erstaunlichen Präzision. In Analogie und Korrelation (und Kompensation) zeigt sich dieser Effekt auch in den gleichzahligen Planetenfeldern. Die Ein-Sechstel-Regel kann, aufgrund der Verzerrungen der inäqualen Häuser, auch bestenfalls nur auf das 1. Haus (AC) angewandt werden. Sie ist als ein (erdachtes) Hilfskonstrukt aus der Not geboren, als Astrologen in einem gewissen Bereich oberhalb des AC noch eine unmittelbare Prägung von Planetenkräften auf die Persönlichkeit des Horoskopeigners erkannten (Ptolemäus, Alan Leo …). Das eigentliche Dilemma besteht eben darin, dass es sich bei den inäqualen Häusern um keine homogenen Schwingungsfelder bzw. Kraftfelder mehr handelt, sondern nur noch um mathematische Spekulationen der Häusereinteilungen. „Die Wissenschaft macht der Natur das Gesetz!“ wie Erich Wiesel es treffend erkannte.
Noch wichtig: Wie schon an einigen Stellen hervorgehoben wurde und auch aus dem Schwingungsverlauf zu erkennen ist, unterliegen Planetenkräfte in der Nähe eines Wendepunktes durch den Wirkungsbereich des 1. Planetenfeldes (15° links und rechts von ihm) bereits einem anteiligen Einfluss durch das benachbarte Zeichen, Haus oder Planetenfeld – die Schwingungsbereiche beider Felder überlappen sich.
Der Unterschied z. B. zwischen einer Sonne bei 29° Widder (1. Sonnenfeld von 14° Widder bis 14° Stier) oder 1° Stier (1. Sonnenfeld von 16° Widder bis 16° Stier) besteht nur darin, dass ihr 1. Feld um über 50% in dem Schwingungsbereich des jeweiligen Zeichens steht – siehe z.B. Horoskop von A. Hitler bei 1° Stier. (Die anteiligen Herrscher beider Zeichen (Mars und Venus) sind deshalb zu berücksichtigen.) Es gibt keine abrupte, schlagartig sich ändernde Wirkung bei einem Übergang, sondern immer nur eine kontinuierlich steigende Wirkung zur Mitte eines Zeichens, eines Hauses oder Planetenfeldes hin – höchster Punkt der Schwingung; stärkste eindeutigste Wirkung; genauer Aspekt (0°, 30°, 60°, 90° …) bei den Planetenfeldern oder zum AC bei den antiken Häusern – oder eine fallende Wirkung von der Mitte zu den Wendepunkten, Umpolstellen hin.
„Jeder Planet steht mit allen anderen und mit allen Zeichen und Häusern in Verbindung. – Enge, genaue Aspekte bedeuten schnelle Auswirkung, weite Aspekte langsame oder späte, aber deshalb nicht geringere Auswirkung. Die Stellung auf der Grenze eines Planetenfeldes – um 15 Grad ungenauer Aspekt – d. h. die Stellung auf einem Wendepunkt, einer Umpolstelle der Planetenkraft, vereint die Bedeutung der zwei hier zusammenstoßenden Planetenfelder. Ebenso wie bei solchen Stellungen in Zeichen und Häusern gibt sie also eine zwiespältige, dissonante, hemmende Wirkung, die nach Auflösung verlangt.“ (Prantl)
„Wenn du die Geheimnisse des Universums herausfinden willst, dann musst du in Begriffen wie Energie, Frequenz und Vibration denken.“ Nikola Tesla Bedeutsame Erkenntnisse darin, sind in meiner Studie „Das Häuserproblem in der Astrologie aus der Weltsicht der Quantenphysik“ wesentlich umfassender beschrieben.
Link zu meinen Forschungsergebnissen aus astrologischen Studien magentacloud.de/s/dP9D7BmPoXTTk4g oder magentacloud.de/s/YeHXsr8nQtdrzmD
Sie können im Cloud-Speicher auf die PDF-Dateien direkt zugreifen und sie herunterladen. Die Dateinamen sind mit einem Datum versehen (aktuelle Version) – ein neueres Datum weist auf eine neue Version hin (wichtige Ergänzungen kamen hinzu).
Anmerkung: Aus bestimmten Gründen können die Freigabe-Links in der MagentaCloud ausfallen. Z. B. werden bei größeren Updates seitens der Telekom die bisherigen Freigabe-Links in der MagentaCloud nicht mit übernommen – infolgedessen muss ich neue Freigabe-Links erstellen. Solange Ihnen die neuen Freigabe-Links noch nicht bekannt sind, haben Sie somit keine Möglichkeit mehr auf meine Forschungsarbeiten in der Cloud zuzugreifen! Bitte kontaktieren sie mich in einem solchen Fall bei Interesse über meine E-Mail-Adresse R_Meier@tonline. de. Ich werde Ihnen die neuen Freigabe-Links auf diesem Wege zukommen lassen.
Literatur
Bodo Brischke „Astrologie kein zählebiger Irrtum der Menschheit“
Max Prantl „Astrologie als Tiefenpsychologie und Seelenheilkunde“
Alle Horoskopzeichnungen wurden erstellt mit AstroWorld 2004 prime edition/
Quellenangabe: *AstroWorld Int.* – Stefan Nitschke [email protected] www.astroworld.net
Link und Hinweise zu meinem Buch „Die geistige Revolution der Astrologie“
vivitaverlag.de/medien/books/bewusstsein/geistige-revolution-der-astrologie
(Wurde am 23.6.2023 veröffentlicht.)
Zum Autor
Roland Meier wurde am 16.3.1955 um 15.45 Uhr (AC 26°25′ Löwe) in Gerlingen bei Stuttgart geboren. Roland Meier wohnt heute in einem kleinen Ort in Mittelfranken in der Nähe des fränkischen Seenlandes, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er war als Techniker (Beamtenverhältnis) bei der Telekom AG im Bereich der Übertragungstechnik tätig. (Mit Schwingungen und Frequenzen hatte er beruflich schon zu tun.) Seit etwa 1977 Beschäftigung mit der Astrologie und seit 2004 intensive Grundlagenforschung mittels Studien, angeregt durch das Buch von Max Prantl mit dem Titel „Astrologie als Tiefenpsychologie und Seelenheilkunde“.